Ing.-Büro Scherand

Gutachten zum Dunkelheitsunfall

Unfälle bei Dunkelheit bedürfen neben der unfallanalytischen Auswertung zusätzlich einer lichttechnischen Beurteilung. Hierzu ist aufwendiges Equipment nötig, nämlich ein sog. Leuchtdichtemessgerät.

Wir besitzen ein solches Messgerät.

Nachdem die Unfallsituation vor Ort so gut wie möglich nachgestellt wurde, können mit dem Leuchtdichtemessgerät die vom Sehobjekt und von der Umgebung ausgehenden Leuchtdichten ermittelt werden. Nach Festlegung der Adaptionsleuchtdichte kann unter Einbeziehung von Laboruntersuchungen und nach Einführung des Praxisfaktors die Erkennbarkeit des Sehobjektes aus Sicht des Fahrers beurteilt werden.

Problematisch sind bei jeder Sichtanalyse wechselnde Bedingungen. Diese können beispielsweise durch Gegenverkehr, Regen und/oder Straßenbeleuchtungen auftreten.

Damit die Sichtuntersuchungen überhaupt durchgeführt werden können ist es gelegentlich erforderlich, den gesamten Straßenabschnitt durch die Polizei sperren zu lassen. Vereinzelt ist es auch notwendig, die Fahrbahn durch die Feuerwehr feucht oder nass machen zu lassen. Eine lichttechnische Untersuchung kann demnach sehr aufwendig sein.

Aus den Berek'schen Kurven kann abgelesen werden welche Schwellenleuchtdichtedifferenz zwischen dem Objekt und dessen Umgebung vorliegen muss, damit ein Objekt mit einem bestimmten Sehwinkel und bei einer bestimmten Umgebungsleuchtdichte erkennbar ist. Diese Kurven geben somit die erforderlichen Leuchtdichtedifferenzen in Abhängigkeit vom Sehwinkel und von der Umgebungsleuchtdichte an.

Da sich die Silhouette eines Fußgängers ändert je nachdem ob er von hinten oder von der Seite betrachtet wird, muss der unterschiedliche Sehwinkel berücksichtigt werden. Wenn das Sehobjekt ein Fußgänger mit bekannten Abmessungen ist, dann kann aus den Berek´schen Kurven ein sogenanntes SBU-Diagramm erstellt werden.

Berek'sche Kurven

SBU- und SI-Diagramm